COMPAQ 386 PORTABLE

Compaq 386 Portable
(Windows für Workgroups & Compaq Treiber)

Kurz vor seiner Verschrottung konnte ich ein original "Compaq 386 Portable" retten. Das Besondere an diesem Gerät ist, daß es für seine Zeit (ca. 1987) ein "Ferrari" unter den Portables war:

Schneller vollwertiger 32 bit Intel-Prozessor, gestochen scharfes, leuchtendes und rasantes Plasma Display (vergleichbar mit heutigen TFT-Displays, nur halt s/w), 200MB Festplatte (mein Modell), 2 MB RAM (mein Modell), serielle (RS232, für Maus oder Modem) und parallele Drucker-Schnittstelle und zwei vollwertige 16 Bit ISA Steckplätze, wie bei den Tischgeräten.

Das antike Portable bootete nicht mehr. Legte man eine Diskette ein, wurde diese ihrer Magnetschicht beraubt. Nach gründlicher Reinigung des Diskettenlaufwerkes war ein Diskettengebrauch aber wieder möglich.

Der gesockelte 80386 DX Prozessor

Wie bei vielen alten Rechnern, waren vermutlich die BIOS Einstellungen verloren. Allerdings kommt man beim Compaq 386 nicht per Tastendruck in das BIOS, sondern muss eine Hersteller eigene Setup-Diskette laden. Steht diese nicht mehr zur Verfügung, existieren zumindest noch Diskettenimages im Netz.
Nach Angabe der Festplattenparameter, startete das Portable sogar noch von der alten Festplatte.
Um sich die Setup-Disketten-Geschichte zukünftig ersparen zu können, habe ich die BIOS Batterie (befindet sich unter der Hauptplatine) durch zwei AAA-Akkus ersetzt. Die Hauptplatine muss man dafür nicht unbedingt ausbauen. Die Anschlüsse der Batterie befinden sich auf der Oberseite.

Landmark 386 DX (20 MHz)

Lediglich die verbaute Grafikkarte ist nicht nachvollziehbar: "CGA".
Und das, obwohl das Display etwas höhere Auflösungen, wie z.B. einer EGA Grafikkarte, verkraftet.
Immerhin gab es von Compaq einen eigenen Modus für Windows, bei dem man die Auflösung des Displays voll ausnutzen kann. Der zugehörige Compaq Grafikkartentreiber funktioniert sogar noch mit Windows 3.11 für Workgroups.
Es ist allerdings möglich, die interne Grafikkarte zu deaktivieren und eine bessere Grafikkarte in einen der ISA Slots zu stecken (dann leider nur mit externem Bildschirm, aber z.B. auch mit einem Beamer).

Eine Speichererweiterung habe ich bislang nicht bekommen. Aber beim Prozessor besteht zumindest die Möglichkeit, ihn durch einen etwas schnelleren auszutauschen:

Nach Austausch mit Cyrix 486 DLC Prozessor

Von der Firma Cyrix gab es zeitweise extra einen speziellen 80486 kompatiblen Prozessor "486 DLC", der zum 80386 pinkompatibel war und in einigen 386'er Mainboards funktionierte.
Beim "Compaq 386 Portable" ist der Prozessor gesockelt, was es einfach macht, hier einen Upgradeversuch zu starten. Bei meinem Modell lief der Cyrix 486 DLC auf Anhieb.

Aus Kompatibilitätsgründen muß der 486 typische integrierte First Level Cache beim DLC erst noch per Software aktiviert und konfiguriert werden. Dazu gab es von Cyrix ein spezielles Programm "CYRIX.EXE".

Landmark 486 DLC
(20 MHz, mit aktiviertem Cache)

Auch die Aktivierung des Caches funktionierte einwandfrei und sorgte für entsprechende Beschleunigung. Meine Cache-Parameter bislang:

cyrix -e -f -i1 -r
(stelle ich an dieser Stelle mal zur Diskussion)

Gerade wenn der Platz zu Hause beschränkt ist und man sich nicht komplett von der "guten alten Zeit" trennen will, finde ich dieses handliche Gerät (im Vergleich zu den damaligen Desktops/Towers) genau richtig.

Falls jemand zufällig noch die passende Compaq Speichererweiterung oder ein Kombidiskettenlaufwerk 3.5/5.25 zu einem realistischen Preis abzugeben hat, freue ich mich über Ihre Email.

Die erwähnten Treiber von Compaq und Cyrix stelle ich gerne zur Verfügung, soweit jemand mir die schriftliche Erlaubnis dazu, von den heutigen Rechteinhabern (HP und ??) besorgt.

Kompatibilität getestet:


MS-DOS 6.22
MS Windows für Workgroups 3.11
(mit Compaq Treiber, NE2000 und MS TCP/IP)
MS Internet Explorer 2
MS Flugsimulator 4
Norton Commander
Indiana Jones and the Last Crusade
Leisure Suit Larry 1
Wolfenstein 3D (mit 16 bit ISA VGA Karte)
Blake Stone (mit 16 bit ISA VGA Karte)
Duke Nukem 1 (mit 16 bit ISA VGA Karte)